Vitamin oder Hormon
Unser Körper bildet das fettlösliche Vitamin D selbst und nimmt es nicht mit der Nahrung auf (oder nur zu einem winzigen Teil). Durch diese Tatsache ist das Vitamin D eine Besonderheit. Vitamin D hat also eine Sonderstellung unter den Mikronährstoffen. Die Wissenschaftler haben nach und nach Gemeinsamkeiten von Vitamin D mit den Steroidhormonen:
- Östrogen
- Gestagen
- Testosteron
- Aldosteron
- Cortisol
gefunden. Diese alle basieren auf den Fettstoff Cholesterin, einem wichtigen Bestandteil der Zellmembran. Die fettlöslichen Steroidhormone entstehen in den Nebennierenrinden (Corticoide) oder in Hoden bzw. Eierstöcken (Sexualhormone) und werden mithilfe von Plasmaproteinen über das Blut im ganzen Körper transportiert, um Informationen zwischen Organen und Geweben zu übermitteln. Ohne spezielle Hilfsmittel gelangen sie ins Innere der Zielzellen, binden dort an Rezeptoren und beeinflussen über die Erbsubstanz deren Stoffwechsel, indem sie zum Beispiel die Herstellung von Proteinen anregen, die als Gerüststoffe dienen, und so die Eigenschaften der Zellhülle verändern. Aufgrund seiner Ähnlichkeit zu diesen Botenstoffen wird Vitamin D immer häufiger auch als Sonnenhormon bezeichnet. Und tatsächlich erfüllt es alle - Kriterien - eines Hormons: Es wird im Körper gebildet und gelangt als Botenstoff über das Blut zu verschiedenen Organen, um dort spezifische Aufgaben zu erfüllen.
Quasi jede Körperzelle benötigt Vitamin D
s. Seite 10 "Superhormon Vitamin D"